Freitag, 28. November 2008
Motorradfahren im Winter
Endlich, nach viel zu langer Zeit, ist mein Motorrad wieder fahrbereit. Gestern Abend habe ich es von der Werkstatt abgeholt und erst mal vollgetankt.
Es dauerte ein bisschen, bis die Gute wieder angesprungen ist aber dann war es sofort wieder da, das gute Gefühl. Der V2 brummelte das Lied der Leistung und ich merkte, wie die schon verschollen geglaubten Reflexe wieder erwachten. Erst ging es ganz langsam durch die abendliche Stadt in Richtung Autobahn. Landstraßen brauchen aus der Mitte des Ruhrgebiets erst eine kurze Anreise.
Ein kurzer Zug am Kabel beamt mich förmlich von Ampel zu Ampel und die Autobahn saugt mich raus in die Welt. 40-43-44-45. Vier Autobahnen in zehn Minuten und die Kurven haben mich wieder. Trotz langer Monate Abstinenz funktioniert alles bereits wieder erstaunlich gut. Die Schräglagen nehmen zu, die Bremswege werden kürzer. Ich merke, dass ich in meinem Kopf die Position der anderen Verkehrsteilnehmer um mich herum kenne, weiß wo wer ist, ob ich die Kurve innen oder außen nehmen muss, wegen den Lichtern, die dort hinten gerade durchschimmerten. Spuren könnte ich ohne Umschauen wechseln – „ Ich weiß wo Du im Weg rumstehst“.
Jetzt wieder zurück auf die Autobahn und nach Hause. Der Motor brüllt, das Vorderrad wird leicht. Vom Beschleunigungsstreifen direkt auf die linke Spur, mit 180, 220, 250, kleinmachen und 280, Fernlicht an und schon wieder aufrichten und bremsen. Geschwindigkeitsbeschränkung. Alle Bewegungen geschehen automatisch im Unterbewusstsein, die Volle Konzentration ist auf den Verkehr gerichtet und aufs genießen.
Will ich die Maschine wirklich verkaufen?

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